16. Aug 2018 | Buchhaltung

Verkauf von Anlagevermögen buchen

Der alte Bagger baggert noch, aber du brauchst einen größeren. Deine Firma gibt einen Standort auf und verkauft das dortige Firmengebäude. Firma A ist mit 20% an Firma B beteiligt. Firma B kauft Firma A diese Anteile ab. Drei Beispiele für den Verkauf von Anlagevermögen. Zum Anlagevermögen gehören Werte, die langfristig in der Firma sind oder bleiben. Davon gibt es materielle und immaterielle. Bagger oder Beteiligung, Firmengebäude oder Patent: gemeinsam ist diesen Dingen, dass sie der Firma gehören, nicht sofort aufgebraucht oder weiterverarbeitet werden und Werte darstellen. All die musst du bei Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen buchen und einige auch über mehrere Jahre steuerlich abschreiben.

Gegenstände und Materialien, die dagegen schnell verbraucht oder weiterverarbeitet werden, gehören zum Umlaufvermögen.

Verkauf von Anlagevermögen buchen
Anlagevermögen stellt für die Firma einen oft langfristigen Wert dar. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du den Verkauf von Anlagevermögen buchen kannst. (Bild © picjumbo.com)

Wie kann ich den Verkauf von Anlagevermögen buchen?

Maschinen, Lizenzen oder Firmenbeteiligungen aus dem Anlagevermögen zu verkaufen, ist sinnvoll. Es stützt die Liquidität des Unternehmens, wenn nicht mehr benötigte Maschinen noch zu Geld gemacht werden. Doch was passiert danach in der Buchhaltung, wenn der alte Bagger einen Käufer gefunden hat und dieser mit ihm vom Betriebsgelände braust?

Zunächst erhält der Käufer eine Rechnung inklusive Umsatzsteuer.

Davon, ob du den Bagger über oder unter dem Buchwert verkauft hast, hängt ab, ob du einen Gewinn erzielt hast oder nicht. Und das hängt davon ab, ob der Bagger bereits voll abgeschrieben war oder nicht. Vom Tag der Anschaffung an hat der Bagger aus steuerlicher Sicht an Wert verloren. Über die Abschreibungsdauer auf Maschinen von 10 Jahren, sinkt also der sogenannte Restbuchwert gegen Null. Anders ist es beim Verkauf von nicht abnutzbarem Anlagevermögen. Grundstücke zum Beispiel werden anders bewertet.

Beim Verkauf des Baggers klärt ein buchführungspflichtiges Unternehmen durch die Verbuchung des Verkaufs von Anlagevermögen also drei Dinge:

  • die zeitanteilige Abschreibung bzw. den Restbuchwert
  • den Abgang des Anlagevermögens
  • und einen Verkauf

Die Nummern der Sachkonten hängen wieder davon ab, ob du im Kontenrahmen SKR 03 oder SKR 04 arbeitest. Die drei Buchungssätze sehen wie folgt aus:

Zeitanteilige Abschreibung

Hier interessiert nur die Abschreibung für das laufende Jahr. Verkaufst du den Bagger im März berechnest du drei Zwölftel des Abschreibungsbetrages für das laufende Jahr. Verkaufst du ihn im Dezember, kannst du den vollen Abschreibungsbetrag eintragen, schließlich war der Bagger noch fast das ganze Jahr in deinem Betrieb.

Die zeitanteilige Abschreibung für das Verkaufsjahr buchst du im Sachkonto für Abschreibungen auf Sachanlagen als Soll. Im Haben steht dieser Betrag im Sachkonto Maschinen.

Buchung des Anlagenabgangs zum Restbuchwert

Der Restbuchwert zum Zeitpunkt des Abgangs errechnet sich aus dem Anschaffungspreis abzüglich aller bisher getätigten Abschreibungen. Dazu gehört auch die Summe, die du gerade als Abschreibung für das laufende Jahr gebucht hast.

Der Restbuchwert gehört als Soll in das Sachkonto Anlagenabgänge Sachanlagen. Im Haben steht der Betrag im Sachkonto Maschinen.

Buchung des Verkaufs

Mit den ersten beiden Schritten hast du dokumentiert, welchen Wert der Bagger zum Verkaufszeitpunkt in deinem Unternehmen dargestellt hat. Nun geht es um den Preis, den du dafür erzielt hast.

Da ist einmal deine Forderung an den Käufer. Die steht natürlich als Soll unter Forderungen und zwar mit dem Bruttobetrag also inklusive angefallener Umsatzsteuer.

In das Sachkonto Erlöse aus Verkauf Sachanlagevermögen gehört nun der Netto-Verkaufspreis unter Haben.

Den Betrag, den die Umsatzsteuer ausmacht vermerkst du ebenfalls unter Haben aber im Sachkonto Umsatzsteuer. Davon gibt es mehrere. Du brauchst das mit dem für den Verkaufsgegenstand korrekten Umsatzsteuersatz.

Warum musst du das beim Verkauf von Anlagevermögen buchen?

Da Kaufpreis und Restbuchwert nicht unbedingt gleich sind, musst du beides in deiner Buchhaltung feststellen. So ist es leicht nachvollziehbar, ob du einen Gewinn oder einen Verlust durch den Verkauf gemacht hast. Außerdem ist so ersichtlich, welche Vermögenswerte noch im Unternehmen sind und welche nicht mehr.

Ähnliche Fragen: