22. Feb. 2017 | Experten
Zwei klassische Musiker bekommen die Gelegenheit online für eine große, internationale Firma zu arbeiten. Sie beginnen mit ihrem Auto eine 35.000 Kilometer lange Reise durch Südamerika, wo sich zeigt, dass es nicht immer einfach ist, gutes Internet zu finden! Im Interview erzählen Felicitas und Daniel von felisworld, wie man „Work“ und „Travel“ unter einen Hut bekommt.
Hallo ihr beiden Weltenbummler, stellt euch unseren Lesern doch bitte kurz vor!
Wir sind zwei klassische Musiker (Harfe/Kontrabass), die seit zwei Jahren nonstop um die Welt reisen, während wir Vollzeit arbeiten. Das Orchesterstück „Romeo und Julia“ hat uns (einen Venezolaner und eine Deutsche) vor fünf Jahren zusammengeführt, um Pläne zu schmieden und die Welt zu entdecken! Seitdem waren wir in Europa, Asien, Afrika und Südamerika unterwegs. Die Arbeit immer im Gepäck!
Reisen ist toll – wenn man es sich leisten kann. Wie sichert ihr euer Einkommen, wenn ihr unterwegs seid?
Als Jugendliche bin ich (Feli) per Anhalter und mit meiner keltischen Harfe durch Europa und Afrika gereist. Mein Geld habe ich durch Straßenmusik verdient. Seit fünf Jahren reisen wir nun gemeinsam. Seit zwei Jahren entdecken wir nonstop die Welt, während wir unseren 40-Stunden-Job immer in unseren Laptops dabei haben. Wir arbeiten als Projekt- & Produktmanager und Data Scientist in einer großen internationalen Firma. Diese Jobs sind 100% „remote“ und decken weit mehr als unsere Ausgaben als Reisende.
Würdet ihr euch selber als digitale Nomaden bezeichnen?
Ja. Da wir unsere Arbeit überall mitnehmen können und somit totale Freiheit haben, an welchem Ort wir arbeiten möchten, sind wir digitale Nomaden.
Wir können unsere Arbeit überall mitnehmen und haben somit totale Freiheit, an welchem Ort wir arbeiten möchten.
Uruguay, Indien, Brasilien – wahrscheinlich ist nicht überall WLAN verfügbar. Könnt ihr auch offline arbeiten?
WLAN ist mit Sicherheit die größte Schwierigkeit auf Reisen. Obwohl wir in einem sehr digitalen Zeitalter sind, gibt es unendlich viele Regionen mit sehr schlechtem bis beinahe nicht existierendem Internet. Dennoch haben wir die letzten zwei Jahre keinen Urlaub benötigt und haben mit mobilem und normalem Internet immer arbeiten können.
Bye bye Chef! Wie hat euer Arbeitgeber reagiert, als ihr euch von eurer Festanstellung verabschiedet habt?
Da wir gezielt nach einem ortsunabhängigen Job gesucht haben, mussten wir uns dieser Situation nie stellen. Unsere Arbeitgeber sind zufrieden mit uns, egal wo wir arbeiten!
Thema Organisation: Wie regelt ihr das mit Versicherungen, Rente und Buchhaltung beim Reisen?
Da wir beide in Venezuela, dem Heimatland von Daniel angemeldet sind, benötigen wir keine Krankenversicherung. Diese haben wir in Deutschland einfach abgemeldet. Auch wenn es riskant klingt – wenn ein Notfall eintritt, müssen wir selbst zahlen.
Wie unterscheiden sich eure Vlogs von denen anderer Reise-Youtubern?
Ich finde jeden Youtube-Kanal besonders und individuell. Unsere Videos sind durchdrungen von der einzigartigen Note einer binationalen Beziehung. Denn diese hat uns beide geprägt und verändert.
Unsere Videos sind durchdrungen von der einzigartigen Note einer binationalen Beziehung. Denn diese hat uns beide geprägt und verändert.
Wie lange wollt ihr das noch machen? Wird daheim ein Bürostuhl schon für euch vorgewärmt?
Nach zwei Jahren haben wir langsam das Gefühl eine Homebase finden zu wollen. Das Reisen werden wir deshalb nicht aufgeben. Mit diesem Abenteurer-Gen sind wir geboren und es wird uns immer begleiten.
Viele Deutsche träumen davon, um die Welt zu reisen und dabei auch noch Geld zu verdienen. Was sind eure Top 3 Tipps, damit der Traum aufgeht?
Könnt ihr uns schon verraten, wo‘s 2017 hingeht?
Unsere aktuelle Mission „35.000 Kilometer um Südamerika“ werden wir bis diesen Sommer verfolgen. Dann kommen wir wieder in Venezuela an. Dann geht es nach Italien und auf Entdeckungstour in Europa.
Felicitas‘ und Daniels Reisevideos kann man auf https://www.youtube.com/c/
Kontakt via Mail: felicitas.geiger@gmail.com.
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