07. Mai 2019 | Buchhaltung

Ziele der Bilanzanalyse: Was sagen die Zahlen über Dein Unternehmen?

Die Bilanzanalyse wird von Unternehmen durchgeführt, die zur Bilanzerstellung verpflichtet sind. Zentrale Ziele der Bilanzanalyse liegen in der Feststellung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens und deren Beurteilung. Mit Hilfe einer Bilanzanalyse gewinnen Unternehmen Informationen über die Vermögens- und Finanzsituation und werten diese aus. Mit der Bilanzanalyse können Aussagen über zukünftige Erträge gemacht werden, um Planungen von Unternehmen zu ermöglichen.

  1. Was ist die Bilanzanalyse genau?
  2. Wozu dient eine Bilanzanalyse?
  3. Welche Formen der Bilanzanalyse gibt es?
  4. Wie ist der Ablauf der Bilanzanalyse?
  5. Wie ist der Ablauf der Finanzanalyse?
  6. Liquiditätsanalyse mit GuV – Wie funktioniert das?
  7. Wie funktioniert die Analyse der Ertragslage?
  8. Auswertung und Analyse – Welche Interpretationen gibt es?
  9. Warum gehören Bilanz und GuV zusammen?
  10. Überblick der Kennzahlen – Bilanzanalyse kompakt
Ziele der Bilanzanalyse
Die Bilanzanalyse ist etwas, was man nicht vernachlässigen sollte. Schließlich handelt es sich um die Zahlen Deines Unternehmens. (Bild © pexels.com)

Was ist die Bilanzanalyse genau?

Zur Bilanzanalyse wird nicht ausschließlich die Bilanz, sondern vielmehr der Jahresabschluss oder der Konzernabschluss eines Unternehmens herangezogen. Der Jahres- oder Konzernabschluss besteht aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und einem Anhang. Bei Kapitalgesellschaften kommt die Kapitalflussrechnung, der Eigenkapitalspiegel sowie der Lagebericht hinzu. Im Zuge einer Bilanzanalyse wird der Jahresabschluss oder der Konzernabschluss eines Unternehmens in sinnvolle Bestandteile aufgeteilt und neu gegliedert. Auf Basis von Kennzahlen, die sich aus den Bestandteilen ergeben, setzt danach eine Beurteilung der Situation und der Entwicklung des Unternehmens ein.

Wozu dient eine Bilanzanalyse?

Die Bilanzanalyse wird auch als Jahresabschlussanalyse bezeichnet. Sie dient als Instrument, um Informationen über die tatsächliche wirtschaftliche Situation eines Unternehmens zu gewinnen. Der Begriff Bilanz- oder Jahresabschlussanalyse umfasst verschiedene Methoden, die Informationen aus Jahresabschlüssen zusammentragen, um die Situation eines Unternehmens hinsichtlich seines Vermögens, seiner Finanzen und seines Ertrags darstellen und beurteilen zu können. Dabei werden Zahlen aus vorangegangenen Wirtschaftsjahren zusammen mit Informationen aus dem Anhang herangezogen, um über die Entwicklung eines Unternehmens Bewertungen anzustellen. Aus den Ergebnissen können Entwicklungstrends abgeleitet werden, die eine Prognose über die künftige Entwicklung des betroffenen Unternehmens ermöglichen. 

Ziele der Bilanzanalyse

  • Bewertung der Lage eines Unternehmens in Bezug auf dessen Finanzen und Ertrag
  • Beurteilung der Unternehmensentwicklung in der Vergangenheit mit Blick auf die Zukunft
  • Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens
  • Erfassung der Liquidität, um die Lebensfähigkeit zu beurteilen. 

Bilanzanalyse in der Praxis

In der Unternehmenspraxis dient die Jahresabschluss- oder Bilanzanalyse dazu, anhand der Bewertung einer Firma Planungssicherheit zu gewinnen. Wenn zum Beispiel ein Unternehmen investieren will oder verkauft werden soll, dann sind die entsprechenden Einblicke in die Rentabilität und Liquidität entscheidende Voraussetzungen für die Entscheidungsfindung und können zudem als Verhandlungsbasis dienen. Die Bilanzanalyse liefert Kennzahlen, die sehr viel präzisere Informationen über den Zustand eines Unternehmens liefern als die Gewinn- und Verlustrechnung oder die Bilanzen alleine.  

Wer ist an der Bilanzanalyse interessiert?

Die Bilanzanalyse liefert entscheidende Aufschlüsse für bisherige und mögliche Kapitalgeber. Sie gewinnen anhand der Bilanzanalyse die notwendigen Informationen darüber, ob ihr Kapital in dem betroffenen Unternehmen sinnvoll und sicher angelegt ist. Aber auch für Arbeitgeber und Arbeitnehmer liefert die Bilanzanalyse wichtige Informationen. Denn sie gibt Anhaltspunkte dafür, ob Arbeitsplätze langfristig sicher sind und ob der Verbleib in einem Unternehmen Aussichten zu einer Verbesserung des Einkommens bietet. Die Bilanzanalyse ermöglicht auch dem Staat einen Überblick über zukünftige Steuereinnahmen und über Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft.

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Welche Formen der Bilanzanalyse gibt es?

  • interne und externe Bilanzanalyse
  • formelle oder materielle sowie die ein- oder mehrperiodige Bilanzanalyse
  • einbetriebliche und zwischenbetriebliche Bilanzanalyse
  • qualitative und quantitative Bilanzanalyse

Qualitative Bilanzanalyse und Quantitative Bilanzanalyse – Was ist der Unterschied?

Die qualitative Bilanzanalyse bezieht für ihre Bewertung auch die Erläuterungen aus dem Anhang oder dem Lagebericht mit ein. Die quantitative Bilanzanalyse hingegen konzentriert sich ausschließlich auf das Zahlenmaterial, das sie auswertet, um Informationen über das Unternehmen zu erhalten. 

Zumeist wendet die Bilanzanalyse eine Kombination aus qualitativer und quantitativer Methode an. Dabei setzt die Bilanzanalyse als zentrales Werkzeug die Ermittlung und Auswertung von Kennzahlen und Systemen aus Kennzahlen ein. Vor der Ermittlung der Bilanzkennzahlen werden die erforderlichen Daten im ersten Schritt durch neue Gliederungen und Umstellungen aufbereitet. Damit erhält man Kennzahlen zum Vergleich mit anderen Unternehmen, Branchen oder mit vorhergehenden Zeiträumen.

Wie ist der Ablauf der Bilanzanalyse?

Für die Bilanzanalyse können unterschiedliche Methoden angewendet werden. Die Wahl der Methode hängt von der Art des zu untersuchenden Unternehmens ab. Auch die Ziele der Bilanzanalyse bestimmen über die zu wählende Methode. Die Bilanzanalyse umfasst im Kern die Analyse der Finanzlage, zu der die Liquiditätsanalyse zählt, sowie die Analyse der Ertragslage. Um die verschiedenen Analysen vorzunehmen, wird im ersten Schritt die Bilanz für die Untersuchung vorbereitet. 

Bilanzaufbereitung

Vor der Bilanzanalyse steht die Bilanzaufbereitung, auf die die Analyse von finanzieller Lage und Ertragslage folgt. Sie ordnet die einzelnen Positionen einer Bilanz, um diese neu aufzubereiten. Dabei werden die einzelnen Bestandteile nach bestimmten Kriterien zusammen gefasst, um eine optimale Übersichtlichkeit herzustellen. 

Wie ist der Ablauf der Finanzanalyse?

In der Praxis unterscheidet man zwei Formen der Finanzanalyse, für die die Bilanz herangezogen wird. 

  • Interne Finanzanalyse: Die interne Finanzanalyse wird durch das Unternehmen selbst durchgeführt. Sie soll Informationen liefern, die der Unternehmensführung als Hilfe für Entscheidungen dienen, sowie Planung und Kontrolle ermöglichen.
  • Externe Finanzanalyse: Die externe Finanzanalyse wird von Beteiligungs- oder Kaufinteressenten oder von potentiellen Kreditgebern, aber auch im Rahmen der Gewährung von Lieferantenkrediten durchgeführt. Sie liefert die erforderlichen Auskünfte über die finanzielle Lage eines Unternehmens, die für entsprechende Entscheidungen die nötige Hilfestellung geben. 

Welche Unterschiede gibt es im Ergebnis? – Externe und interne Bilanzanalyse

Für die externe Finanzanalyse müssen veröffentlichte Daten herangezogen werden. Diese können dem Jahresabschlussbericht, der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden. Bei Kapitalgesellschaften dient zudem der Lagebericht als Informationsquelle. Welche Firmen ihre wirtschaftlichen Daten offen legen müssen, hängt von der Bilanzpflicht ab, die sich nach der Gesellschaftsform und der Größe des Unternehmens richtet.

In der internen Bilanzanalyse stehen die Daten innerhalb des Unternehmens zur Verfügung, wo sie sehr viel mehr Informationen bereit stellen, um die Situation der Firma zu beurteilen.

Wie funktioniert die Finanzanalyse mittels horizontaler und vertikaler Kennzahlen?

Die Analyse der finanziellen Lage mit Hilfe der horizontalen und vertikalen Kennzahlen verschafft einen schnellen Überblick über wichtige Bezugsgrößen, deren Beschaffenheit aussagekräftige Entscheidungshilfen liefern. Sind starke Abweichungen zu vorhergehenden Analysen oder im Vergleich zu anderen Betrieben vorhanden, dann besteht die Erfordernis zu weiteren Analysen. Aufgrund ihrer Ergebnisse ist die Finanzanalyse auf Basis von Kennzahlen sehr weit verbreitet. Bei der Analyse der Finanzlage des Unternehmens entwickelt die Buchhaltung aus den Daten der Bilanz zwei zentrale Kennzahlen:

Horizontale Kennzahlen

Horizontale Kennzahlen stellen Vermögen und Kapital zueinander, um zu beurteilen, ob die goldene Bilanzregel eingehalten ist. Diese besagt, dass langfristige Anlagegüter durch entsprechend langfristig eingelegtes Eigenkapital gedeckt sein muss. Das Umlaufvermögen hingegen kann durch kurzfristiges Kapital ausgeglichen sein. 

Liquiditätsgrad durch Bilanz

Die horizontalen Kennzahlen der Bilanz geben zudem Auskunft über den Liquiditätsgrad. Dieser beschreibt das Verhältnis zwischen den flüssigen Mitteln und den Zahlungsverpflichtungen eines Unternehmens. Der Liquiditätsgrad zeigt an, wie oft kurzfristige Verbindlichkeiten durch Umlaufvermögen gedeckt werden. Zur Kennzeichnung der Liquidität werden drei Stufen herangezogen, die durch Formeln ermittelt werden:

  • Liquidität 1. Grades:
    Liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100%
  • Liquidität 2. Grades:
    (Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100%
  • Liquidität 3. Grades:
    (Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Warenbestände) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100%

Vertikale Kennzahlen

Vertikale Kennzahlen liefern Einblicke in die Strukturen von Vermögen und Kapital. So treffen die vertikalen Kennzahlen Aussagen über die Anlagendichte eines Unternehmens. Die Anlagendichte bezeichnet den Umfang an Anlagevermögen. Die Struktur des Kapitals hingegen gibt Auskunft über den Anteil an Eigenkapital sowie die Höhe der Verschuldung. Auch die Entwicklung der Kapitalarten wird dabei untersucht sowie branchentypische Vergleiche angestellt. 

Liquiditätsanalyse mit GuV – Wie funktioniert das?

Zur Untersuchung der tatsächlichen Liquidität werden jeweils diejenigen Erträge in der Gewinn- und Verlustrechnung voneinander getrennt, die eine Auswirkung entweder auf die Einnahmen oder auf die Ausgaben haben. 

Liquiditätsanalyse mit Kennzahl Cashflow

Der Cashflow ist die positive Differenz zwischen den Einzahlungen und Auszahlungen. Er bezeichnet den Zufluss an Zahlungsmitteln innerhalb eines festgelegten Zeitraums, den das Unternehmen erwirtschaftet hat. Der Cashflow stand dem Unternehmen in diesem Zeitrahmen für den betriebsorientierten Einsatz zur Verfügung. Dabei diente der Cashflow für Investitionen, Tilgungen oder Entnahmen. 

Zwar kann der Cashflow bei externen Analysen nur eingeschränkt ermittelt werden. Doch gilt der Cashflow als besonders geeignete Kennzahl zur Analyse der Liquidität und wird daher sehr häufig zu ihrer Feststellung eingesetzt. Zwei einfache Formeln zur Ermittlung des Cashflow lauten: 

Gewinn + Abschreibungen + Rückstellungen = Cashflow

oder

Einzahlungen – Auszahlungen = Cashflow

Wie funktioniert die Analyse der Ertragslage?

Für die Analyse der Ertragslage wird die Gewinn- und Verlustrechnung herangezogen. Hierbei wird das Gesamtergebnis der GuV in seine Herkunftsarten aufgeteilt. Dabei werden die Erträge und Aufwendungen herausgenommen, die einmalig, nicht wiederholbar oder auch nur in unregelmäßigen Abständen angefallen sind. Diese werden von Erträgen und Aufwendungen abgesondert, die regelmäßig und in unmittelbarem Zusammenhang mit den regulären betrieblichen Aktivitäten angefallen sind. Die regulären und ordentlichen Erträge und Aufwendungen werden für die Beurteilung der Ertragslage herangezogen und liefern die Zahlen für deren Auswertung. Die Ertragsanalyse untersucht insbesondere Veränderungen in der Ertragslage und deren Ursachen. Daneben dient die Ertragsanalyse als Kennzahl für die Ermittlung der Rentabilität eines Unternehmens. 

Wie ermittelt man die Rentabilität?

Die Rentabilität beschreibt das Verhältnis des Ertrags zum eingesetzten Kapital innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Auch die Rentabilität unterscheidet mit der Gesamtkapitalrentabilität, der Eigenkapitalrentabilität, der Betriebsrentabilität und der Umsatzrentabilität verschiedene Formen. Zur Ermittlung der jeweiligen Rentabilität werden die Werte von Ertrag und Kapital anhand einer Berechnungsformel zueinander in Beziehung gesetzt. 

  • Gesamtkapitalrentabilität:
    Erfolg / Gesamtkapital * 100%
  • Eigenkapitalrentabilität:
    Erfolg / Eigenkapital * 100%
  • Betriebsrentabilität:
    Betriegsgewinn / betriebsnotwendiges Kapital * 100%
  • Umsatzrentabilität:
    Erfolg / Nettoumsätze * 100%

Auswertung und Analyse – Welche Interpretationen gibt es?

Die Auswertung der Kennzahlen einer Bilanzanalyse hat nur dann eine Aussagekraft, wenn die ermittelten Kennzahlen miteinander in Bezug gestellt werden. In der Regel wird der Vergleich von Kennzahlen innerhalb von drei zentralen Größen angestellt. Diese sind:

  • Betriebsvergleich:
    Gegenüberstellung von Kennzahlen unterschiedlicher Unternehmen mit vergleichbarer Unternehmensstruktur aus derselben Branche
  • Zeitvergleich:
    Ermittlung von Trends aus den Kennzahlen, um künftige Entwicklungen einschätzen zu können
  • Plan-, Soll-, Ist-Vergleich:
    Beim Plan-, Soll-, Ist-Vergleich werden tatsächliche Kennzahlen mit Planzahlen ins Verhältnis gesetzt.

Warum gehören Bilanz und GuV zusammen?

Die Bilanzen von Unternehmen bilden deren Vermögenswerte ab. Denn alle Unternehmenswerte werden den Schulden gegenüber gestellt. Demnach befassen sich Bilanzen mit den im Betrieb vorhandenen Maschinen, Gebäuden oder Rücklagen und stellen diesen sämtliche Kredite und weiteres Fremdkapital gegenüber.

Die Gewinn- und Verlust-Rechnung hingegen betrachtet die Bewegung finanzieller Mittel, indem sie die Erträge den Aufwendungen gegenüber stellt. Insbesondere der Abgleich zwischen der Bilanz und der GuV legt die wirtschaftliche Lage des Unternehmens unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betrachtungsweisen offen, indem er sämtliche Größen für die Bewertung heran zieht.

Überblick der Kennzahlen – Bilanzanalyse kompakt

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft darüber, wie viel Prozent Deiner Firma tatsächlich Dir gehören, indem sie das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Schulden anzeigt. Je höher die Eigenkapitalquote, umso besser kann das Unternehmen bewertet werden. Die Eigenkapitalquote ermittelst Du mit folgender Berechnungsformel:

Eigenkapital / Gesamtkapital * 100% = Eigenkapitalquote

Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität gibt Auskunft darüber, ob sich Investitionen in Dein Unternehmen mehr rentieren als das Geld auf die Bank zu legen. Liegt der Wert höher als die aktuelle Verzinsung am Geldmarkt, dann lohnt sich eine Investition. Die Eigenkapitalrentabilität errechnet sich wie folgt:

Gewinn / Eigenkapital * 100% = Eigenkapitalrentabilität

Anlagendeckungsgrad

Mit dem Anlagendeckungsgrad ermittelst Du, wie solide Dein Unternehmen wirtschaftlich ist. Zur Ermittlung rechnest Du Dein eingesetztes Eigenkapital gegen das Anlagevermögen auf. Zum Anlagevermögen gehören alle im Betrieb angeschafften Gegenstände vom Aktenschrank bis zur Zugmaschine. Diese werden im Anlagenspiegel aufgelistet. Der Anlagendeckungsgrad zeigt an, wieviel aus dem Anlagevermögen tatsächlich der Firma gehört. Der Wert des Anlagendeckungsgrades zeigt an, mit welchem prozentualen Anteil Du Dein Anlagevermögen durch Eigenkapital finanziert hast. Beträgt der Anlagendeckungsgrad zwischen 70% bis 100%, dann gilt eine Firma als solide. Zur Berechnung des Anlagendeckungsgrades dient die folgende Formel:

Eigenkapital / Anlagevermögen * 100% = Anlagendeckungsgrad

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität bezeichnet den Gewinn, den Du aus Deinem Umsatz erzielst. Ein hoher Umsatz zieht nicht automatisch einen hohen Gewinn nach sich. Daher ermittelt man aus Gewinn und Umsatz die Umsatzrentabilität. Diese ermöglicht eine Bewertung darüber, wie lohnend die Geschäftsaktivitäten im betreffenden Zeitraum ausgefallen sind. Je höher der Prozentsatz der Umsatzrentabilität ausfällt, umso besser kann der erzielte Erfolg bewertet werden. Die Formel für die Umsatzrentabilität lautet:

Erfolg / Nettoumsätze * 100% = Umsatzrentabilität

Liquidität

Die Liquidität Deines Unternehmens sorgt dafür, dass Du Deine laufenden Kosten bezahlen und neue Anschaffungen sowie Investitionen in Dein Unternehmen machen kannst. 

  • Liquidität 1. Grades:
    Sie gibt Auskunft darüber, ob Deine flüssigen Mittel für die Begleichung von Verbindlichkeiten ausreichen, die in einer Zeitspanne von weniger als einem Jahr anfallen. Die Liquidität 1. Grades sollte einen Wert zwischen 10% bis 30% aufweisen, um als ausreichend zu gelten.
    Die Liquidität 1. Grades ermittelst Du mit folgender Formel:
    Flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100% = Liquidität 1. Grades
  • Liquidität 2. Grades:
    Die Liquidität 2. Grades gibt Auskunft über Deine Zahlungsfähigkeit, indem sie neben vorhandenem Bargeld und Bankguthaben auch Deine offenen Forderungen berücksichtigt. Das Ergebnis sollte einen Wert von 100% bis 120% ausmachen, damit Du als kreditwürdig giltst. Denn 100% bedeutet lediglich, dass Du zwar alles bezahlen kannst, danach aber nichts mehr übrig bleibt. Liegt der Prozentsatz dagegen deutlich über 100%, dann geht es Deiner Firma gut genug, dass die Bank Dir einen Kredit gewähren kann.
    Die Liquidität 2. Grades  berechnet sich nach der folgenden Formel:
    (Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100% = Liquidität 2. Grades

Cashflow

Der Cashflow zeigt an, ob Dir ausreichende Mittel für neue Investitionen oder für die Tilgung von Schulden zur Verfügung stehen. Je höher der Betrag für den Cashflow ausfällt, umso mehr Geld steht Dir tatsächlich bereit. Der Cashflow ist die einzige Kennzahl, die sich nicht in einem Prozentsatz sondern als Betrag anzeigt.

Was ist der Unterschied zwischen Cashflow und Gewinn?

Der Gewinn bezeichnet zwar Deine zu versteuernden Einnahmen, wird jedoch durch Abschreibungen und Rückstellungen verringert. Doch selbst ein hoher Gewinn kann durch die Abzüge tatsächlich gering ausfallen. Im Gegensatz zum Gewinn gibt der Cashflow Auskunft darüber, wie viel Geld Du innerhalb des Kalenderjahres tatsächlich erwirtschaftet hast. Du errechnest den Cashflow wie folgt:

Gewinn + Abschreibungen + Rückstellungen = Cashflow

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